Das HOPE-Projekt

Hintergrund

Hintergrund des Projekts ist die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung von Frauen, die ein zentrales Anliegen der Europäischen Kommission und der UN ist. Die 2010 beschlossene Agenda für neue Kompetenzen und Beschäftigungsmöglichkeiten ist eine von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Leitinitiative, um den Menschen z. B. durch den lebenslangen Erwerb von Qualifikationen neue Möglichkeiten zu eröffnen und damit die Erwerbsquote zu erhöhen. An dieser Stelle setzt der ProfilPASS als Kompetenzbilanzierungsinstrument an, da er speziell für die Zielgruppe der von Armut gefährdeten Frauen entwickelt wird. Ein weiteres Ziel ist die Gleichstellung der Geschlechter, welche in der von den Vereinten Nationen deklarierte 2030 Agenda for Sustainable Development und in der von der Europäischen Kommission verfassten Gender Equality Strategy 2020-2025 festgeschrieben wurde. HOPE verfolgt das Ziel die Beratungsarbeit sowie die Kompetenzerfassung und Stärkenidentifizierung sowie Empowerment für Frauen in Bezug auf die (Wieder-) Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Projektmaterialien

Im Rahmen von HOPE sollen verschiedene Projektmaterialien entwickelt werden, die Beratende bei der Arbeit mit der Zielgruppe von Armut gefährdete Frauen unterstützen sollen. Im Fokus steht dabei die Weiterentwicklung des ProfilPASS unter Berücksichtigung der spezifischen Lebenssituationen der Zielgruppe, ihren Erfahrungen und ihrer beruflichen Situation. Der bestehende ProfilPASS wird durch spezifische Kapitel und durch Hilfsmittel in Form von biografischen Beispielen ergänzt, die die Heterogenität der Zielgruppe widerspiegeln sollen und somit den Zugang zum Text und den Transfer zu den Lebenswirklichkeiten der Zielgruppe zu vereinfachen. Unterstützt wird das Textverständnis durch die Verwendung von zielgruppengerechten Illustrationen und Bildern. Außerdem soll eine Datenbank mit weiteren Unterstützungsangeboten (z.B. Kinderbetreuung, Beratungsangebot der Verbraucherzentralen) den neuen ProfilPASS ergänzen.

Zudem werden unterstützende Materialien für die Beratungsarbeit mit Frauen (Berufsrückkehrerinnen, junge Mütter, Frauen mit Migrationshintergrund) entwickelt. In einem Toolkit (Methodenkoffer) werden bereits bestehende Kompetenzerfassungsinstrumente aus allen Partnerländern, die für die Zielgruppe passend sind, zusammengestellt.

Des Weiteren werden Qualifizierungsmaterialien (Manual und Curriculum) für Beratende entwickelt, welche als Basis für die Durchführung eines Trainings für Beratende dienen.  In dem Manual, eine Handreichung für Beratende, werden Hilfestellungen für die Arbeit mit dem angepassten ProfilPASS erläutert und weitere Informationen zur Arbeit mit der Zielgruppe der armutsgefährdeten Frauen angeboten. Das Curriculum enthält Richtlinien und Empfehlungen für ein Training für Beratende in Bezug auf das Toolkit und den angepassten ProfilPASS.

Nach der Entwicklung der Materialien findet ein Training für Beratende aus allen Partnerländern statt. Insgesamt werden 32 Beratende von dem Training profitieren. In einer anschließenden Erprobungsphase werden 120 armutsgefährdete Frauen beraten. Schließlich werden die Materialien evaluiert und final weiterentwickelt.

In Verbindung mit dem DISCOVER-Projekt (ProfilPASS für die Selbstständigkeit) soll internationales Networking zwischen den Frauen aus den Partnerländern sowie Kontakt zu relevanten Stakeholdern durch virtuelle Roundtables ermöglicht werden.